Traditionen

Vierländer Trachten


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Früher wurden Trachten zu verschiedenen Gelegenheiten getragen: die Arbeitstracht (ohne Schmuck), die einfache Festtracht, die Tracht für Taufe, Hochzeit, Gottesdienst, Abendmahl, Voll- oder Halbtrauer. Genaue Überlieferungen von Details liegen nicht genau vor. Es gab Unterschiede wie z.B. die Strümpfe der Männer - in Kirchwerder trug man rot - in Neuengamme blau. Sehr charakteristisch sind die vielen Silberknöpfe bei der Herrentracht, insgesamt ca. 65 Stück. Die Frauen tragen silberne Hemdspangen und Brustketten, sowie Ohrringe und Fingerringe. Die Schürzen, Jacken und Brusttücher haben herrliche Stickereien.

Die Tracht verlor in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Heute wird sie noch für Heimat-, Schützen- und Erntedankfest aus den Truhen und Schränken geholt.

www.vierlaender-trachtengruppe.de
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Ausserdem pflegen die Vierländer Trachten- und Heimatvereine die Tradition (mit zum Teil noch Originalen Trachtenteilen - bis 150 Jahre alt) weiter. Seit bereits 1949 gibt es die "Vierländer Trachtengruppe" vom Sportverein, die "Veerlanner Speeldeel" wurde 1964 gegründet, sie tragen zu verschiedensten Festen und Aufführungen die Trachten und sorgen für deren Erhalt. Außerdem pflegen die Vereine auch die alten Tänze, plattdeutsche Lieder und Gedichte.

www.vierlaender-speeldeel.de

Traditionen

Intarsien und andere Handwerkskünste


Die Vierländer Intarsienkunst gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert. Sie wurde durch wandernde Tischlergesellen nach Norddeutschland gebracht. In der Blütezeit 1760 bis 1840 gab es 25 Werkstätten. Noch heute gibt es Stücke aus dieser Zeit in der Kirchwerder-, Neuengammer- und Altengammer Kirche.

Es wurden wie heute noch Schränke, Truhen und Stühle gearbeitet und mit herrlichen Motiven versehen. Vor allem die Blumenmotive und Namenszüge sind bis heute erhalten geblieben und jedes Meisterstück hat seinen eigenen Charakter. Vor allem die Stühle werden mit dem Namen des Auftraggebers versehen und dem Entstehungsjahr. Die "Handschrift" verrät den Entstehungsort und die Werkstatt.

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Die Intarsienarbeit ist eine aufwendige Handwerkskunst. Sie verlangt eine ruhige Hand, ein gutes Auge, Sinn und Ästhetik und vor allen Dingen Geduld und langjährige Erfahrung. Der berühmte Vierländer Stuhlrücken besteht aus ca. 250 Einzelteilen.

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Der Arbeitsablauf beginnt mit dem Aufzeichnen des Motives auf ein helles Furnier, dann wird es mit einem dunklen zusammengeleimt. Anschließend wird das Muster mit einer feinen Laubsäge ausgesägt. danach wird das helle und dunkle Furnier voneinander getrennt. Nun paßt das helle ins dunkle und das dunkle ins helle Motiv - dies ist die Sägeintarsie. Bei der Messerintarsie wird mit verschiedenfarbigen Hölzern gearbeitet, wobei es auf das Fingerspitzengefühl für die passende Holzart und das künstlerische Empfinden des Handwerkers ankommt.

Einmalig sind auch die Kunstschmiedearbeiten, die alten Hutständer in den Kirchen mit ihren verschiedensten Formen und Motiven, die Wetterfahnen, Türbeschläge und Zäune.

Auch das Gebälk der Fachwerkhäuser war für die Zimmerleute ein Feld für ihre Kreativität. Das Formenreichtum zeugt noch heute davon. Die Maurer füllten das Fachwerk mit Ziermauerwerk und Kratzputz.